Cordula Simon, geboren am 27. 3. 1986 in Graz, wuchs in der Oststeiermark auf. Studierte deutsche und russische Philologie sowie Gender Studies in Graz und Odessa. Langjährige Mitarbeiterin der Jugend-Literaturwerkstatt Graz. Mitglied der Grazer Literaturgruppe Plattform. Heute lebt sie als freischaffende Autorin in Graz und Odessa.
* 27. März 1986
von Kalina Kupczyńska
Essay
Als Cordula Simons Romandebüt „Der potemkinsche Hund“ 2012 erschien, war die Grazer Autorin für ihre Kurzprosa in Österreich bereits mit Literaturförderpreisen der Stadt Graz und dem Rotahorn ausgezeichnet. In der Jurybegründung des Grazer Preises lobte man vor allem die „lebensnahe Sprache“ sowie „den eigenwilligen Humor“ – diese beide Qualitäten wurden seitdem in den Rezensionen von Simons Romanen vielfach hervorgehoben. Auch die Beobachtungsgabe bei der Schilderung der Zustände in der Ukraine, der damaligen Wahlheimat der Autorin, fanden Anerkennung der Jury – damit bemerkte man ein anderes Merkmal von Simons Prosa, nämlich eine Sensibilität für soziale Belange der Spätmoderne, und zwar in Ost und West. Der Handlungsort des Romans „Der potemkinsche Hund“ ist Odessa, was angesichts des Titels wenig überrascht; die durch die Filmgeschichte berühmt gewordene Treppe taucht als ein Nebenschauplatz auf.
Der Roman nimmt seinen Lauf auf einem Friedhof, auf dem die ambitionierte Wissenschaftlerin Irina Sergejevna Muravenko mit Hilfe ...